Erklärung zur Begriffsdefinition

Wir bezeichnen die anhaltenden Folgen einer Coronavirus-Infektion als «Post-Covid-19-Erkrankung» und folgen damit der Sprachregelung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auf dieser Webseite nutzen wir ebenfalls den Begriff «Langzeitfolgen von Covid-19».

Die anhaltenden Folgen einer Coronavirus-Infektion werden beispielsweise auf anderen Plattformen oder in den Medien häufig auch als «Long Covid» bezeichnet. Damit ist dasselbe gemeint.

Quelle: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/krankheit-symptome-behandlung-ursprung/long-covid.html

 

Die medizinischen Erkenntnisse in Zusammenhang mit einer Covid-19 Erkrankung und deren kurz-mittel- und langfristigen Auswirkungen sind aktuell unzureichend belegt und Gegenstand klinischer und experimenteller Forschung (Referenzen finden Sie hier).

Jüngere Studien der Schweiz legen nahe, dass 26% der Covid-Erkrankten unter Symptomen leiden, die länger als 6 Monate andauern, wobei auch hier noch kein internationaler Konsens  zur Definition der Zeitspanne fest steht (UK und US sprechen von 3-6 Monaten, europäische Studien gehen bereits nach 4-6 Wochen von Spätfolgen oder Long Covid-19 Erkrankung aus).

Zu den  häufigsten Symptome einer Long Covid Erkrankung zählen u.a., wie eine vorab publizierte internationale Metaanalyse vorschlägt:

  • Müdigkeit (58%)
  • Kopfschmerzen (44%)
  • Konzentrationsdefizite (27%)
  • Haarausfall (25%)
  • Atemnot (24%)

 

Bei 34% der Patienten konnten im Rahmen der Bildgebung (Röntgen / CT) Veränderungen der Lunge erstellt werden.

Quelle: https://www.covid-langzeitfolgen.ch/index.php

 

Verlässliche Daten zu Long Covid fehlen
Viele Betroffene sind auch nach zwei Jahren noch nicht genesen, und es existiert nach wie vor keine wirksame Behandlung oder Rehabilitation. Über Ursachen und Mechanismen von Long Covid, wie auch über Diagnose, Therapie und Prävention der komplexen Erkrankung existieren auch nach zwei Jahren Pandemie noch nicht viele verlässliche Daten. In der Schweiz wird zurzeit keine einzige klinische Studie durchgeführt, in der Sicherheit und Wirksamkeit konkrete Therapieansätze untersucht werden. Durch neue klinische Studien erhoffen sich Patientenorganisationen und Forschende, dass wir endlich Antworten auf die vielen offenen Fragen erhalten.

Bürgerwissenschaft für relevante Forschung
Die Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftler arbeiteten mit einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich (UZH)  zusammen. Das Forscherteam rekrutierte ein Long Covid-Board, welches aus Patient:innen mit Long Covid und myalgischer Enzephalomyelitis (chronischem Erschöpfungssyndrom, ME/CFS) bestand. In Online-Treffen wurden die wichtigsten Themen zusammengetragen und nach ihrer Wichtigkeit bewertet.

«Die Forschenden halfen uns, jene Forschungsthemen zu definieren, die potentiell den grössten Einfluss auf Leben von Betroffenen haben könnten. Es überrascht deshalb nicht, dass die Ergebnisse unsere grösste Sorge widerspiegeln – nämlich, dass es immer noch keine sichere wirksame Therapien gibt für Long Covid und ME/CFS, und dass in der Schweiz keine klinischen Studien in diesem Bereich durchgeführt werden», sagt Chantal Britt von der Patientenorganisation Long Covid Schweiz.

Quelle: https://www.long-covid-info.ch/news/studie-long-covid-betroffene-benoetigen-vor-allem-therapieforschung/